Mittwoch, 18. Mai 2016

Unterkünfte/accommodations

Neben den Transporten von Ort zu Ort mittels Fernbussen und Privattransfers war es uns auch wichtig, dass wir nicht in irgendwelchen staatlichen Hotels übernachten.

Die Situation der Bevölkerung Kubas ändert sich seit geraumer Zeit und dazu gehört auch die Förderung privaten Unternehmertums. 
So gibt es mittlerweile private Restaurants und eben auch private Unterkünfte. 



Da wir aber nicht wissen konnten, in welchem Verhältnis die angebotenen Quartiere zum Touristenaufkommen stehen, haben wir unsere Unterkünfte vom selben Reisebüro buchen lassen, welches auch die Transfers organisiert hat.
Und eines war uns somit auch gewiss, dass ein Teil unserer Reisekasse auch dort ankommt, wo es gebraucht wird - bei der Bevölkerung.

Auf uns gestellt und ohne nennenswerten Kenntnissen der spanischen Sprache, gingen wir so auf Nummer sicher und es hat auch alles wunderbar geklappt. 
In Santiago (Casa Susanna), Trinidad (Hostal Ida) und Cienfuegos (Casa Ana Maria) durften wir die Gastfreundschaft in so genannten ,Casa Particular' genießen.

Die Gastgeber waren durchweg freundlich und die Unterkünfte sauber und Frühstück war in der gebuchten Leistung mit eingeschlossen.
Gut - für die Unterkunft in Cienfuegos hatten wir lediglich eine Reservierung, die wir zwei Tage vor Anreise bestätigen mussten.
Diese Unterkunft war auch vor Ort zu bezahlen. 45 Euro für ein Doppelzimmer mit Frühstück wäre für Deutschland recht moderat, für Kuba ist es ein recht stolzer Betrag, der da zu zahlen war.
Die Wirtin war überhaupt eine sehr geschäftstüchtige Frau. Und so ließen wir uns von ihr an einem Abend bekochen und uns von ihrem Mann chauffieren. Auch bot sie uns einen Transport zum Strand an, was wir aber leider ausschlagen mussten.

Auch in der Unterkunft in Trinidad will man uns Abends im Hause halten und bietet uns eine warme Mahlzeit an. 

Das Frühstück war immer ausreichend und beinhaltete immer Kaffee, Milch (Milchpulver), Butter, Käse, Wurst, Saft und Rührei oder Omlett. 
In Santiago wurden wir jeden morgen mit einem anderen frischgepressten leckeren Saft überrascht. 

Für das Abendbrot in den Quartieren Trinidad und Cienfuegos wurden etwa 10 Euro pro Person fällig. Dafür gab es aber auch eine leckere Vorsuppe und reichliche Portionen - von uns bevorzugt: das Huhn.

Interessanterweise spielt Fisch eine erstaunlich untergeordnete Rolle in der Ernährung der Inselbewohner - zumindest wenn man den Ausführungen der Reiselektüre glauben schenkt.
Eine Anekdote besagt, das Fidel Castro öffentlich Fisch verzehrt haben soll, um der Bevölkerung zu demonstrieren, dass es sich dabei nicht nur um Katzenfutter handelt.

In Trindad haben wir auch Fisch probiert, dessen Zubereitung aus unserer Sicht leider schief gegangen ist. 

Die Preise in den Restaurants lagen in den meisten Fällen auch bei 10 - 12 Euro pro Portion.

In Cienfuegos sind war am letzten Abend eher zufällig im ' El Campesino' gelandet. Riesige Portion und ausgesprochen lecker - für unschlagbare 6 Euro pro Essen!

Ansonsten sind die Preise für die Getränke nahezu gleich - ob in der Unterkunft, einer Bar oder auch im Hotel - die kleine Büchse Bocanero (lecker einheimisches Bier) kostet zwischen einem und zwei Euro, der Mojito ist fast durchweg für 3 Euro zu bekommen.

Bei diesem, angeblich von Hemingway erfundenem Getränk, scheint  der Gewinn am größten zu sein. Auch sind die Touristen sicher eine dankbare Kundschaft, sind doch die Preise in den Heimatländern ungleich höher.
Interessanterweise trinken die Kubaner selbst keine Mixgetränke und man wird das Gefühl nicht los, dass immer ein recht schelmisches Lächeln über das Gesicht huscht, wenn sie es dem potentiellen Kunden anbieten.

Der ein- und dreijährige Rum wird übrigens nur dafür gebrannt, um ihn in die von den Urlaubern so beliebten Mixgetränken zu schütten.
Brauner Zucker kam nirgends zur Anwendung, aber die Kubaner lieben es süß. Wünsche diesbezüglich wurden aber gern berücksichtigt und die Flasche Rum zum Nachschenken gereicht, wenn die erhoffte Stärke der Mixtur zu wünschen übrig ließ!
In Cienfuegos bekam ich gar einen Mojito gereicht, der komplett mit Rum aufgefüllt war. Definitiv zu viel des Guten!

Private Unterkünfte auch vor Ort zu bekommen, scheint kein wirkliches Problem zu sein. An sehr vielen Häusern findet sich das Zeichen für eine 'Casa'.






Und von dem äußeren Zustand des Hauses auf die angebotene Unterkunft zu schließen, ist mit Sicherheit ein Fehler.
Für die jeweiligen Gastgeber ist es ein ziemlich hartes Geschäft, müssen doch bis zu 250 Euro/Monat Lizenzgebühren an den Staat abgeführt werden, sonst verfällt die Erlaubnis zum Führen einer privaten Unterkunft. 
Die Gäste entsprechend zu versorgen, ist bei dem bestehenden Lebensmittelangebot eine weitere Herausforderung.





Nach diesen Erfahrungen waren die beiden Hotels in Vinales (Hotel Rancho) und Havanna (Inglaterra) natürlich einfach zu groß und unpersönlich!
Aber vielleicht musste das Reisebüro auch den staatlichen Unterkünften ein paar Gäste zukommen lassen.



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